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Beschleunigungssensoren messen Sitzaktivität auf dynamischen Bürostühlen

Landesmuseum Zürich: MSR Funk-Datenlogger überwachen Klimawerte

Messdaten aus der Cloud – mit MSR385WD Funk-Datenlogger

Der Neubau des Landesmuseums in Zürich bietet ideale klimatische Bedingungen für Exponate. Denn Objekte der verschiedenen Materialgruppen benötigen zuweilen besondere Klimaanforderungen, ein lückenloses Monitoring mit Klimamessgeräten ist deshalb äusserst wichtig.

Autoren: Dr. Katharina Schmidt-Ott, Leiterin Konservierung Arch. Objekte, Martin Bader, Konservierung Arch. Objekte, beide schweizerisches Nationalmuseum

Im Neubau des Landesmuseums in Zürich wurde im August 2016 die neue archäologische Dauerausstellung des Schweizerischen Nationalmuseums eröffnet. Dort werden ausgesuchte archäologische Objekte aus der Sammlung des Museums und einmalige Leihgaben aus der Schweiz präsentiert. Das Spektrum dieser Schätze erstreckt sich vom paläolithischen Faustkeil aus Stein über hölzerne Bögen, goldene Halsringe bis hin zum frühmittelalterlichen feinen Stofffragment. Die Objekte der verschiedenen Materialgruppen benötigen zuweilen besondere Klimaanforderungen. Objekte aus organischen Materialien brauchen gemässigte, stabile Klimabedingungen und können auf kleine Schwankungen der Luftfeuchtigkeit durch die Spannung in den Materialien mit irreparablen Schäden reagieren. Objekte aus Metall werden vor Korrosion besser geschützt wenn sie in einer trockenen Umgebung ausgestellt werden.

Der Neubau des Landesmuseums bietet ideale klimatische Bedingungen für die Exponate. Um das Klima innerhalb der Vitrinen optimal auf die Objekte einzustellen, sind zudem sogenannte Klimafächer vorhanden. Diese Fächer sind über Luftschlitze mit dem Objektbereich verbunden, aber separat von aussen zugängig. Durch Zugabe von passiv wirkenden Klimamitteln lässt sich die Luftfeuchtigkeit auf diese Weise individuell einstellen und stabilisieren. Mögliche Schwankungen müssen aber rasch festgestellt und korrigiert werden. Ein Monitoring mit Klimamessgeräten ist deshalb äusserst wichtig.

Mini-Datenlogger überwachen Klimawerte

Die Messung von Raumklima und Vitrinenklima kommt im Landesmuseum seit gut 30 Jahren zur Anwendung. Doch mit der technischen Weiterentwicklung wurden die ersten mechanischen Haarhygrometer im Laufe der Zeit durch elektronische Systeme ersetzt. Neben der Funktionalität sollten die neuen Messsysteme möglichst optisch diskret und bedienungsfreundlich sein.

Gut geschützt: Die Exponate des Schweizerischen Nationalmuseums. Foto Schweizerisches Nationalmuseum P1010301Seit 2011 werden die Klimadaten in den Vitrinen einzeln mit Mini-Datenloggern des Typs MSR145 der Schweizer Messtechnikfirma MSR Electronics GmbH erfasst. Durch die vergleichsweise kleinen Messköpfe hat sich das System rasch als unauffällige Messeinrichtung etabliert. Die autonomen, mit Temperatur- und Feuchtesensoren ausgestatteten Mini-Datenlogger erlauben aufgrund ihrer Datenspeicher- und Akku-Kapazität eine ununterbrochene Messung bis zu einem Jahr. Pro Ausstellung wurden im Schnitt 20 dieser Messgeräte eingesetzt. Für die Datenerhebung mussten jedoch bisher die Klimafächer immer geöffnet und die Logger einzeln ausgelesen werden.

Standortunabhängige Cloud-Lösung

Mit dem neuen Wireless-Datenlogger MSR385WD für Klimamessungen kommt nun im Landesmuseum ein Funk-System zum Einsatz, welches eine grössere Freiheit bezüglich der Messorte bietet und das zeitraubende einzelne Auslesen der Messwerte überflüssig macht. Die Übermittlung der Messdaten via Mobilfunknetz erlaubt eine sichere und lückenlose Kontrolle der Klimawerte. Herzstück des Systems ist der Datenlogger MSR385WD. Er besitzt ein integriertes ISM-Band-Empfangsmodul, über das er die Daten von über zehn Sendemodulen entgegennimmt und speichert. Bis zu 10 Sendemodule können gleichzeitig auf dem Display angezeigt werden. Die Sendemodule (MSR385SM) verfügen in der kleinsten Gehäuse-Variante bei einem Gewicht von ca. 25 g gerade mal über Aussenmasse von 35 x 55 x 25 mm, sie können im Klimafach der Vitrine platziert werden. In der Vitrine selber ist der kleine Messkopf mit einem Durchmesser von nur 6 mm und einer Länge von 23 mm kaum sichtbar.

Messkurven des Raum- und Vitrinenklimas im Schweizerischen Nationalmuseum. Bildquelle: Schweizerisches Nationalmuseum Die Messdaten in der Dauerausstellung „Archäologie Schweiz“ werden jeweils vom Sendemodul direkt auf einen an der Decke montierten Empfänger (MSR385WD) übermittelt, welcher mit dem Internet verbunden ist und die Daten auf die MSR-SmartCloud überträgt. Diese von MSR Electronics GmbH verwaltete Cloud-Lösung speichert die gemessenen Werte in einer Datenbank. Via Web-Zugang können die aktuellen Messwerte von mehreren Datenloggern so jederzeit von Befugten eingesehen werden. Mit dem MSR385WD ist somit eine Kontrolle aller gewünschten Vitrinen mit wenigen Klicks und ortsunabhängig möglich. Die Daten verschiedener Vitrinen können als Gruppe definiert und gemeinsam abgerufen werden. Im Fall von Leihgaben werden die Messdaten für den einzelnen Leihgeber gezielt zusammengestellt. Weiterhin können für jeden Messsensor Alarmwerte bestimmt werden. Bei Überschreiten eines Alarmwertes wird eine Warnung via Email versendet, und der verantwortliche Mitarbeiter kann umgehend reagieren.

Die Weiterentwicklung der MSR-Datenlogger mit Funk-Sensoren hat die Klimakontrolle am Schweizerischen Nationalmuseum massgeblich vereinfacht. Neben dem Einsatz in der archäologischen Dauerausstellung wird das System vermehrt auch für die Wechselausstellungen mit hochkarätigen Leihgaben eingesetzt.

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Datenlogger MSR175: Podestplatz bei der Wahl zum «Elektronik Produkt des Jahres 2019»

Transportüberwachung von fragilen Kunstwerken

Einsatz der Datenlogger MSR165 und MSR175 im Museumsalltag

Im Kunstmuseum Bern werden seit 2015 ausgewählte Transporte mittels MSR Datenlogger überwacht. Die gesammelten Daten liefern für die Planung von Leihgabentransporten eine Grundlage zur Einschätzung der zu erwartenden Belastung am Kunstwerk und der Performance der Verpackung betreffend Vibration, Schock sowie der Dämmung von Temperatur und relativer Feuchtigkeit.

Das Bewahren unseres Kulturgutes ist auf lange Zeithorizonte ausgelegt. Die Kunstwerke sollen heute und in Zukunft, in der Form von Ausstellungen, für die Gesellschaft öffentlich zugänglich sein und ihre Befragung in aktuellen gesellschaftlichen Kontexten führt dazu, dass unser Kulturerbe lebendig bleibt. Unser heute global gelebtes Kulturverständnis hat dazu geführt, dass wir die Kunstwerke vermehrt physisch bewegen und sie an lokale oder internationale Ausstellungen transportieren. Mechanische Einwirkungen (Stösse, Vibrationen), Licht und Klimaschwankungen, sind die einhergehenden Risikofaktoren.

Besonders gefährdet sind Kunstwerke, die als «fragil» eingestuft werden. Dazu gehören Werke, die aufgrund experimentierfreudiger künstlerischer Techniken hohe Empfindlichkeiten aufweisen oder aus über die Jahrhunderte gealterten und geschwächten Materialien bestehen. Viele der Gemälde, denen wir heute hohen kulturellen Wert zuschreiben, fallen in diese Kategorie. Die Wertschätzung und die Gefährdung kumulieren in gewissem Masse in einer hohen Anforderung an die präventiven Schutzmassnahmen. Ein bewährter Lösungsansatz bietet hierbei die optimale Kontrollierbarkeit der Risikofaktoren.

Forschungsergebnisse

Ganz unter dieser Prämisse stand das von der Innosuisse geförderte Projekt Transport fragiler Gemälde 2010 – 2014 (www.gemaeldetransport.ch). Ein interdisziplinäres Forschungsteam versuchte zu verstehen, was während eines Transportes passiert.

  • Welche Schwingungen wirken während eines Flugtransportes, welche während Lkw-Transporten auf ein Gemälde ein?
  • Wo lassen sich Muster detektieren, die wir auf die Einwirkungsdauer hochrechnen und in die Risikoeinschätzung einbinden können?
  • Welche Phasen sind als unbekannte Faktoren einzuordnen?
  • Wie kann die mechanische Empfindlichkeit von Gemälden bezüglich Vibrations- und Schockeinwirkung charakterisiert werden?
  • Wie können Verpackungssysteme verbessert werden, um die Belastung des Kunstwerkes während dem Transport zu verringern?

Es hat sich gezeigt, dass durch präventive Schutzmassnahmen an den Werken und optimierte Verpackungssysteme die Anzahl und Intensität von Schwingungseinwirkung messbar reduziert werden kann.

Bei jedem Transport sind aber Vibrations- und Schockbelastungen unausweichlich. Zu einem Teil sind diese aufgrund des gewählten Transportweges und der Transportmittel abschätzbar. Ein Anteil bleibt aber aufgrund der spezifischen Konstellationen oder besonderen Ereignissen (z.B. Unfall) zufällig.

Es schien daher entscheidend, ein Werkzeug zur Überwachung und Dokumentation aller Transportabläufe zu entwickeln, welches im Museumsalltag angewendet werden kann.

Monitoring von musealen Gemäldetransporten

Im Kunstmuseum Bern und punktuell in weiteren Schweizer Museen werden seit 2015 ausgewählte Transporte überwacht. Die Messstrategie sieht vor, dass innerhalb der Verpackung und auf der Aussenseite gleichzeitig gemessen wird. Dies ermöglicht neben einer Messung der Belastung am Werk auch eine Einschätzung der Performance der Verpackung betreffend Vibration, Schock sowie der Dämmung von Temperatur und relativer Feuchtigkeit.

Für die Messungen wurden Transport-Datenlogger des Typs MSR165 verwendet, welche eine hohe Messfrequenz und dank der SD-Speicherkarte eine lückenlose Datenaufzeichnung erlauben. Die während des KTI-Projektes entwickelte Auswertungsmethode wurde auf die Anwendung im Museum angepasst und weiterentwickelt.

Seither wurden gegen fünfzig Kunstwerke auf ihrer Reise rund um den Globus begleitet. Die gesammelten Daten liefern für die Planung von Leihgabentransporten eine Grundlage zur Einschätzung der zu erwartenden Belastungen. Bei wichtigen Werken wurden seit 2015 sämtliche örtliche Veränderungen mittels des Monitorings aufgezeichnet.

Monitoring mit den Datenloggern MSR175

Um den Aufwand für die Auswertung zu verringern und dadurch die Anzahl der Monitorings erhöhen zu können, wurden mit den Transport-Datenloggern MSR175 und der Auswertesoftware MSR ShockViewer erste Versuche unternommen.

Beim Transport eines Gemäldes von Zürich nach Bern wurden die Datenlogger wie auf den Abbildungen 1 und 2 dargestellt gemäss dem bestehenden Messkonzept, nahe am Kunstwerk und auf der Aussenseite der Transportkiste angebracht.

Aufgezeichnet wurden drei Phasen. Aus den Ausstellungsräumen des Zürcher Museums wurde die geschlossene Transportkiste mit Hilfe von Rollwagen in den Speditionsbereich geschoben und im klimatisierten Ladebereich des Lkws befestigt. Diese Umschlagsphasen werden als ‘Handling’ bezeichnet. Die zweite Phase bezeichnet die Fahrt von Zürich nach Bern (Truck). Es folgt eine weitere Handling-Phase, indem die Transportkiste vom Lkw mit speziellen Rollwagen in den Depotbereich des Kunstmuseums Bern geschoben wurde.

Diese Phasen sind auf den Abbildungen 3 und 4 hinsichtlich der Schwingungen und der klimatischen Bedingungen im Zeitablauf dargestellt. Die blauen Datenpunkte sind am Werk erfasst, die roten auf der Aussenseite der Verpackung.

Die klimatischen Bedingungen sind innerhalb der Verpackung während dem gesamten Transportablauf stabil. Die Wärmedämmung und Feuchtigkeitsbarriere der Verpackung funktionieren während diesem relativ kurzen Transport einwandfrei.

Die Interpretation der Bewegungsdaten ist ungleich komplexer. Dennoch lassen sich die Charakteristika der aufgezeichneten Phasen gut differenzieren. Während dem Handling (manuelles oder maschinelles Anheben, Abstellen, Schieben; Transfer auf Rollwagen, Befestigung in Fahrzeugen) werden meist die höchsten Beschleunigungswerte gemessen. Die Werte auf der Aussenseite der Transportkiste sind höher als innerhalb, was auf eine funktionierende Schockdämpfung hindeutet. Während dem Lkw-Transport zeigt sich ein anderes Bild. Die Werte innerhalb der Verpackung sind durchschnittlich höher als auf der Aussenseite. Durch Resonanzeffekte (Vibration) der Verpackungsmaterialien kommt es hier zu leichten Verstärkungen.

Die Herausforderung bei der Auslegung der Schaumstoffpolsterung besteht darin, die unterschiedlichen Anforderungen von Schock- und Vibrationsdämpfung zu berücksichtigen. Während eine effiziente Schockdämpfung mit diesen Materialien möglich ist, können im relevanten Frequenzbereich (unter 100Hz) bezüglich Vibrationen lediglich Resonanzen minimiert werden.

Der Datenlogger MSR 175 scheint als Werkzeug für ein umfassendes, praxisorientiertes Monitoring von Kunsttransporten ideal. Die hohe Messfrequenz ermöglicht das Erfassen aller relevanten Schwingungen. Die Auswertesoftware MSR ShockViewer ermöglicht eine einfache, detaillierte Analyse der Messdaten und durch die Exportmöglichkeiten eine Weiterverarbeitung für die spezifische Darstellung des Transportvorganges.

Mit Blick in die Zukunft versprechen wir uns von einer vereinfachten Monitoringstrategie ein Hilfsmittel für Museen, die Transporte wichtiger Werke ihrer Sammlung messen zu können und die Kumulation der Belastung anschaulich zu dokumentieren. Die systematische Erfassung und Auswertung der einwirkenden potentiellen Schadensfaktoren, ermöglicht eine Korrelation der Belastungen mit der spezifischen Empfindlichkeit der Kunstwerke und eine Optimierung von Transportverpackungen.

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MSR Datenlogger unterstützen Klimamessungen in Strassenbahnen
Präventionsstrategien beim Transport fragiler Gemälde
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Präventionsstrategien beim Transport fragiler Gemälde

Einsatz von MSR165 Datenlogger in einem KTI-Forschungsprojekt zur Risikoabschätzung für Schock- und Vibrationsimmissionen

Situation im Museum beim Verpacken eines Gemäldes und der Installation der Messtechnik. Bildquelle: Berner Fachhochschule/Hochschule der Künste Bern

Die Anzahl Kunsttransporte nimmt weltweit kontinuierlich zu. Gemälde sind dabei grossen Belastungen und Risiken wie Erschütterungen und Vibrationen ausgesetzt. Das Handling der Gemälde innerhalb der Museen, das Laden und Umladen von Transportkisten, die Lkw-Fahrten über holprige Strassen oder der Frachtumschlag an Flughäfen sind typische risikobehaftete Situationen, in denen es zu Schäden an den Gemälden kommen kann. Das Forschungsprojekt (www.gemaeldetransport.ch) hat zum Ziel, die Klassifizierung der transportbedingten Schock- und Vibrationsimmissionen, die Risikoeinschätzung und Ermittlung von Toleranzwerten sowie die Entwicklung von Präventionsstrategien neu anzugehen. Die mit einem neu entwickelten Simulationsgerät im Labor durchgeführten Messreihen und die ergänzend vorgenommenen Messungen während realen Gemäldetransporten dienen als Grundlage für die Bewertung aktueller und die Entwicklung neuer Verpackungsmethoden. Das interdisziplinäre Forschungsteam setzt sich aus Fachleuten des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung KuR an der Berner Fachhochschule BFH / Hochschule der Künste Bern HKB und des Instituts für mechatronische Systeme ifms an der BFH-TI in Burgdorf zusammen. Unterstützt wird das Projekt von vier Wirtschaftspartnern: Einer Schweizerischen Versicherungsgesellschaft sowie den drei wichtigsten Schweizer Kunsttransportfirmen. Fachleute aus verschiedenen Schweizer Museen begleiten das Projekt als Praxispartner.

Monitoring realer Transporte zur Klassifizierung der Schock- und Vibrationsimmissionen

Um im Rahmen des Forschungsprojektes die während eines realen Kunsttransports auf ein Gemälde in einer Transportkiste einwirkenden Schocks und Vibrationen aufzuzeichnen, kam bis vor kurzem ein nach wissenschaftlichen Kriterien individuell zusammengestelltes Messsystem zum Einsatz. An der Rückseite des Zierrahmen eines realen Gemäldes befestigter MSR165 zur Aufzeichnung der Immissionen. Bildquelle: Berner Fachhochschule/Hochschule der Künste Bern Dieses besteht aus einer Controller-Einheit, einer externen Batterie und mehreren externen Beschleunigungssensoren. Damit sind kontinuierliche Messungen mit einer sehr hohen Messgenauigkeit (Messrate bis 2000Hz) während mehreren Tagen möglich (grosse Akkukapazität, Speicherkapazität je nach verwendetem USB-Stick bis 32 GB). Dieses System ist zwar sehr leistungsstark und präzise, aber nicht praxistauglich. Zum Einen sind die einzelnen Komponenten recht teuer und aufwändig in der Bedienung (selbst geschriebene Benutzersoftware, separates Batterieladegerät), zum Anderen ist es sehr schwer und unhandlich. Es kann daher nicht mit einem Gemälde zusammen in der Transportkiste verstaut werden, sondern muss in einer separaten Technikkiste mitgeführt werden, welche über Kabel mit den innerhalb der Transportkiste befestigten Beschleunigungssensoren verbunden ist. Als Alternative bot sich daher ein Logger vom Typ MSR165 an, in einer Konfiguration mit internem triaxialen Beschleunigungssensor, internem Feuchtigkeitssensor sowie zusätzlichem Slot für eine 4GB Micro SD-Karte zur Erweiterung der Speicherkapazität. Dieser Logger ermöglicht nachwievor kontinuierliche Transportmessungen (ohne Schwellwerte) mit einer Dauer von bis zu 3 Tagen bei einer Messrate von maximal 1600Hz. Durch Reduzierung der Messrate lässt sich die maximale Laufzeit sogar noch weiter verlängern. Um die Speicherkapazität der SD-Karte voll ausnutzen zu können, wurde der Logger mit aktiviertem Ringspeicher verwendet. Dabei werden jedoch sobald die SD-Karte voll ist die ältesten Daten automatisch überschrieben und dadurch gelöscht. Daher wurde im Vorfeld die maximal mögliche Messdauer ermittelt, so dass als Startkriterium die voraussichtliche Uhrzeit des Transportbeginns und als Stoppkriterium die Uhrzeit, an dem der Speicher voll ist, programmiert werden konnte.

Testgemälde beim Verpacken in Folie. Bildquelle: Berner Fachhochschule/Hochschule der Künste Bern Aufgrund der sehr geringen Aussenmasse, des geringen Gewichts sowie der im Logger selbst eingebauten Sensoren und Stromversorgung kann der MSR165 direkt am Rahmen eines Gemäldes oder im Inneren der Transportkiste befestigt werden. Es müssen keine Kabel verlegt werden, welche beim Handling der Transportkiste hinderlich wären. Die Möglichkeit, den Akku einfach über den USB-Anschluss eines Notebooks aufladen und gleichzeitig die Messparameter programmieren zu können, erleichtern die Handhabung des Loggers erheblich gegenüber dem zuvor eingesetzten Messsystem.

Bisher wurde der MSR165 lediglich dazu verwendet, die Schocks und Vibrationen am Rahmen eines Gemäldes oder an der Innenwand einer Transportkiste zu messen. Die Gerätekonfiguration mit vier zusätzlichen analogen Eingängen ermöglicht es jedoch, einen weiteren uniaxialen Beschleunigungssensor anzuschliessen, so dass auch die Schwingungen des Trägergewebes des Gemäldes erfasst werden können. Für den Fremdsensor bedarf es jedoch einer zusätzlichen, selbst entwickelten externen Speisung.

Nicht nur mechanische Belastungen, sondern auch Klimaschwankungen können zu Schäden an Gemälden führen. Daher wurde bei den Transportmessungen eine Gerätekonfiguration mit internem Feuchtigkeitssensor verwendet, so dass sich mit einem einzigen Gerät neben den Schocks und Vibrationen auch Luftfeuchtigkeit und Temperaturverlauf innerhalb der Transportkiste aufzeichnen lassen.

Vergleichende Messungen zur Bewertung aktueller Transportverpackungen

Die Art des Gemäldes, der Transportweg und der Transportmodus bestimmen die Art der Verpackung. Vom einfachen Einhüllen in Luftpolsterfolie bis zur aufwändigen Doppelklimaschutzkiste werden in der Praxis zahllose Methoden und Materialkombinationen angewendet, um sowohl die Schockereignisse als auch die kontinuierlich einwirkenden Vibrationen während eines Gemäldetransports zu reduzieren. Aufzeichnungen: Berner Fachhochschule/Hochschule der Künste Bern Um das Dämpfungsvermögen der bestehenden Verpackungssysteme der Wirtschaftspartner bewerten und miteinander vergleichen zu können, wurden Testfahrten mit luftgefederten Lkws durchgeführt. Auf jedem Lkw befanden sich gleichzeitig bis zu acht identische Testgemälde, die jeweils unterschiedlich verpackt waren. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass jedes der verpackten Testgemälde annähernd den gleichen Belastungen ausgesetzt wird. An jedem der Testgemälde war ein MSR165 mit der oben beschriebenen Konfiguration befestigt, der die auf den Rahmen einwirkenden Erschütterungen während der Fahrt über Landstrassen, Autobahnen und im Stadtverkehr aufzeichnete. Um zu untersuchen, wie gut die verschiedenen Verpackungssysteme die von den Lkws erzeugten Erschütterungen dämpfen, wurden mit dem selbst zusammengestellten Messsystem zusätzlich bei jeder Fahrt die Erschütterungen am Boden und an den Wänden der Lkws aufgezeichnet.

Die MSR165 waren so programmiert, dass die Aufzeichnung (Messrate 1600Hz, kontinuierlich ohne Schwellwerte) per Taster manuell gestartet und gestoppt werden konnte. Zur Auswertung wurden die Messdaten in CSV-Dateien umgewandelt und anschliessend mit Hilfe der Software Matlab ausgewertet. Um das Übertragungsverhalten der Erschütterungen vom Lkw zu den verpackten Testgemälden beurteilen zu können, wurden die Maximalwerte, die RMS-Level (quadratischer Mittelwert) und die dominanten Frequenzen ermittelt. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Vor- und Nachteile der verschiedenen Verpackungsmethoden liefern und Ansatzpunkte für Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen. Die weiteren Fortschritte und Ergebnisse des Forschungsprojektes können auf folgender Website nachverfolgt werden: www.gemaeldetransport.ch

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Schock-Datenlogger MSR175: Transportschäden auf der Spur
Beschleunigungssensoren messen Sitzaktivität auf dynamischen Bürostühlen

MSR Datenlogger liefern Informationen über Transportbelastungen an Gütern aller Art.

Daten sammeln für sichere Transporte

Folgender Bericht ist erschienen in der vnl (Verein Netzwerk Logistik)-Zeitschrift „Logistics Innovation“)

Ausgefeilte Logistikkonzepte sind mittlerweile absolut unverzichtbarer Bestandteil in jeder Industrie- und Gebrauchsgüter-Wertschöpfungskette. Denn Transport und Verteilungswege – ob einfach oder sehr komplex – sind in globalisierten Märkten überall anzutreffen. Die damit verbundenen Haftungs- und Qualitätssicherungs-Probleme dürfen deshalb unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Daraus leitet sich die Notwendigkeit einer lückenlosen Transport-Überwachung von Gütern aller Art in Bezug auf mechanische Beanspruchung oder gar Überbeanspruchung oder auf Überschreitung von Temperatur- oder Feuchtigkeits-Grenzwerten ab. Dies ist mit elektronischen Miniatur-Datenloggern zu realisieren: Sie erfassen und speichern die wichtigsten physikalischen Einwirkungen auf Transportgüter (Beschleunigung/Schock/Stoss/Vibration, Temperatur, relative Feuchte, Luftdruck, Licht) und erleichtern es damit, Logistik-Konzepte zu optimieren und auch Haftungs- und Qualitätssicherungs-Fragen rasch und kostengünstig zu klären.

Sowohl in der Beschaffungs- als auch in der Distributionslogistik sind in den mittlerweile globalisierten Märkten für alle Industrie- und Gebrauchsgüter Transporte unterschiedlicher Art und Dauer nötig. Im Verlauf solcher Transporte können durch unsachgemässe, fehlerhafte oder gar strafrechtlich relevante Manipulation eventuell Beschädigungen, mechanische Überbeanspruchungen oder Fehlbelastungen, thermische oder Feuchtigkeits-Beeinflussungen insgesamt als Verschlechterung der Produktqualität auftreten. Im schlimmsten Fall wäre sogar Zerstörung bzw. Sach-Verlust zu bilanzieren. Zwar lassen sich äussere Beeinträchtigungen nie in allen Fällen von vorneherein ausschliessen, doch durch entsprechende technische Überwachung und Aufzeichnung wichtiger äusserer Umgebungs-Parameter während eines Transportes, kann man im Nachhinein dann immerhin feststellen, ob der Gütertransport von den Umgebungsbedingungen her einwandfrei und ohne Beschädigung und sonstige Beeinträchtigung verlaufen ist oder ob bestimmte Umgebungsbedingungen nicht regelgerecht waren und so die Transportspezifikationen nicht eingehalten wurden. Gelingen solche Nachweise auf fundierte Art, erleichtert dies in allen Fällen die Beantwortung von Haftungs- und Qualitätssicherungs-Fragen oder gibt wenigstens Aufschlüsse darüber, auf welche Weise man bestimmte Beeinträchtigungen in Zukunft verringern oder gar vermeiden kann.

Der Datenlogger MSR165 besitzt einen integrierten 3-Achsen-Beschleunigungssensor zur Messung von Schocks, Stössen und Vibrationen. Es geht also darum, die für eine eventuelle Beeinträchtigung oder Beschädigung eines Transportgutes relevanten physikalischen Umgebungs-Parameter zu erfassen und so dauerhaft und beweissicher zu dokumentieren, dass deren Auswertungen im Nachhinein sichere Aussagen über die einwirkenden äusseren Faktoren ermöglichen. Auch ist nur auf diese Weise eine fundierte Prognose von Massnahmen möglich, mit deren Hilfe künftig ähnliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden können. Klar ist, dass hier eine hochmoderne physikalische Mess- und Aufzeichnungstechnik zur Anwendung kommen muss. Wenn die dafür eingesetzten elektronischen Mess- und Aufzeichnungstechnologien dann noch dem neuesten Stand der Technik entsprechen und auch kostenoptimal zur Verfügung stehen, dann spricht nichts dagegen, Transporte aller Art – seien sie sehr kurz oder auch global ausgreifend – auf diese Weise zu überwachen und zu dokumentieren. Die in Seuzach bei Winterthur beheimatete MSR Electronics GmbH hat sich beispielsweise auf die Entwicklung und Fertigung dafür geeigneter moderner Datenlogger spezialisiert. Diese gerade einmal daumengrossen «Kompakt-Labors im Mini-Format» zeichnen ganz spezifische Gruppen von physikalischen Parametern und Messwerten auf und speichern sie zur späteren Auswertung per PC.

Welche Parameter müssen während eines Transportes aufgezeichnet werden?

Die wichtigsten physikalischen Parameter, die man in einer Transport- und Logistikkette überwachen sollte, sind zuallererst Beschleunigungen, Schockereignisse, Stösse und Vibrationen, denn sie können sich sehr negativ auf die mechanische Konstruktion eines jeden Industrie- oder Gebrauchsgegenstandes auswirken. Glastransporte sind nur ein Beispiel. Hier hat sich gezeigt, dass man deutlich über 1000mal pro Sekunde einen zugehörigen Beschleunigungswert aufzeichnen sollte, um auch Vibrationen gut erfassen und in ihrer Frequenzcharakteristik analysieren zu können. Das Ganze natürlich in drei geometrischen Raum-Achsen (x, y, z), um auch Beschleunigungswerte in alle Richtungen zu gewinnen. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Temperatur, denn sie kann ebenfalls die für ein Produkt spezifizierten Transport-Parametergrenzen überschreiten; man denke – als besonders empfindliche Transportgüter – beispielsweise an Gefrierprodukte oder Blutkonserven; aber auch Kunststoff-Elemente oder chemische Güter sind hier zu nennen. Über den Parameter des Taupunktes steht die relative Feuchtigkeit in einem engen Zusammenhang mit der Temperatur. Der Feuchtigkeitsgehalt muss also ebenfalls präzise auf einem Transportweg aufgezeichnet werden, um beispielsweise Korrosion an Metallteilen oder Feuchtigkeits- und Schimmelpilz-Schäden an organischen Stoffen rasch in ihrer Ursache erfassen zu können. Auch Medizinprodukte fallen in diese zu überwachende Kategorie.

Der Luftdruck ist ebenfalls ein bedeutsamer Wert, der z.B. die Eigenschaften von verformbaren Gütern beeinflussen kann. In diesem Zusammenhang seien Hohlkörper aus Kunststoff erwähnt, aber auch gas- oder flüssigkeitsgefüllte, verformbare Behälter. Besonders zum Tragen kommt dieser Parameter bei Luftfracht-Transporten, wo der Innendruck im Luftfahrzeug genau überwacht werden muss. Je nach Typvariante können die Mini-Datenlogger zusätzlich auch rein elektrische Signale, z.B. von speziellen externen Sensoren, genauso wie die Signale der internen Sensoren aufzeichnen. Beispiele wären Versorgungsspannungen bzw. die Signale von zusätzlichen Alarm- oder Akustik-Sensoren, Lichtschranken oder von Schaltern.

Schliesslich ist auch Licht ein wichtiger physikalischer Einflussfaktor, z.B. bei Lebensmitteln, Medizinprodukten, chemischen Stoffen usw. Hier wäre Sonneneinstrahlung eine schädigende Ursache, die leicht auch in Korrelation mit einer Temperaturerhöhung zu setzen wäre. Eine ganz besondere Bedeutung kommt dem Parameter «Licht» jedoch bei der Erkennung von unerlaubten Manipulationen an normalerweise geschlossenen Behältern zu: Lichteinfall deutet auf ein Öffnen hin, was eventuell Rückschlüsse auf eine geplante oder durchgeführte Diebstahlshandlung schliessen lässt. Hierzu muss der aufzeichnende Logger aber geeignet angeordnet werden. Ist er «unsichtbar» platziert, lässt er im Nachhinein durch Auslesen des zugehörigen Zeitpunktes erkennen, wann die Öffnung des Behälters erfolgte. Ist er «sichtbar» platziert – so hat die Erfahrung gezeigt –, dann verhindert diese Sichtbarkeit oftmals eine weitere Manipulation oder den Diebstahl.

Präzise «Zeitstempel» entlarven Schadens-Verursacher

Letztlich kann man mit solchen Datenloggern einen gesamten Transportweg bezüglich der genannten Umgebungs-Parameter überwachen und die Messwerte lückenlos über lange Zeiträume hinweg objektiv aufzeichnen; die Aufzeichnungsdauer von bis zu mehreren Jahren hängt dabei von der Speichergrösse, dem verwendeten Akku und der Häufigkeit der zu erfassenden Werte ab. Welchen Belastungen wurde mein Transportgut ausgesetzt? Datenlogger beantworten diese Frage lückenlos und objektiv. Aus der Grafik lässt sich erkennen, dass während des Transports ein Schlag von über 16 g aufgetreten ist. Die grössten Kräfte sind dabei in der z-Achse aufgetreten. In vorliegendem Anwenderfall fiel das Paket mit dem Transportgut von der Palette eines Staplers. Das Anwendungsspektrum reicht von der einfachen Temperaturüberwachung auf einem Schiffstransport mit dem Logger MSR145 bis hin zur Erfassung ungewöhnlicher Vibrations- oder Schock-Ereignisse, wie sie z.B. beim Herunterfallen von einem Verladekran sehr signifikant auftreten. Und bei Auslandstransporten lässt sich z.B. ganz leicht im Nachhinein die Frage beantworten, wie lange eine Ware im Zoll «ruhend» warten musste. Denn: Sämtliche Messwerte sind immer mit einem exakten «Zeitstempel» versehen, anhand dessen sich der Zeitpunkt eines Ereignisses mit Sekunden-Präzision nachher bei der Auswertung am PC rekonstruieren lässt – ganz bedeutsam bei Beweisführungen. Die Auswertung vieler Messdaten hat in der Praxis schon wertvolle Grundlagen geliefert, um Gerätekonstruktionen oder auch Transportverpackungen zu verbessern, damit Schäden vermieden werden. Und wenn Schäden auftreten, kann man sie exakt einem Verursacher zuordnen.

200 g – in der Transportüberwachung wichtig

Als besonders erfolgreich in der Logistik-Branche erweisen sich beispielsweise die Logger des Typs MSR165 mit einer Schockaufzeichnung bis 15 g (g ist die Erdbeschleunigung), die mittlerweile eine Erweiterung bis hin in den Beschleunigungsbereich von 200 g erfahren haben. Sie können mit spezieller Batterie bis zu fünf Jahre lang aufzeichnen. Die 200-g-Schockmessungen sind für viele Applikationen in der Transportüberwachung wichtig, hier hat die Firma MSR Electronics GmbH eine Menge Entwicklungsarbeit hineingesteckt, um mit einem speziellen Sensor diese Schock-Werte sicher erfassen und aufzeichnen zu können. Sogar einen eigenen Prüfplatz für die Logger mit 200 g Erfassungsbereich hat man sich dafür bei der Firma MSR eingerichtet. Dieser erweiterte Messbereich ist letztlich immer dann von Nutzen, wenn es darum geht, Anwendungen aufzuzeichnen, in denen plötzlich sehr grosse Kräfte auftreten, beispielsweise im Bereich der Transportüberwachung empfindlicher Güter, in der Luft- und Raumfahrt, oder auch bei Fall- und Aufpralltests in der Industrie. Die Datenaufzeichnung des digitalen 3-Achsen-Beschleunigungssensors beginnt wahlweise dann, wenn ein Beschleunigungs-Schwellwert überschritten wird oder zu einem bestimmten Zeitpunkt. 32 Messwerte werden bereits vor dem Schockereignis aufgezeichnet, damit bei einer g-Analyse auch die Vorgeschichte des Schocks betrachtet werden kann. Der Anwender weiss so nicht nur, dass ein harter Schlag erfolgte, sondern erkennt auch den genauen zeitlichen Ablauf des Schlages.

Erfolgsrezepte für den High-Tech-Nischenmarkt

Man bewegt sich als mittelständisches Unternehmen wie MSR Electronics mit diesen Datenloggern in einem Markt, der keine extrem hohen Stückzahlen erwarten lässt, der also einen Nischenmarkt darstellt, der aber durch die vielen benötigten Produkt-Varianten und die sehr unterschiedlichen Anwendungsfälle ein hohes Mass an Technologie-Know-how und Fertigungs-Flexibilität fordert. Interessant – und sicherlich genau deswegen naheliegend: Das Unternehmen lässt nicht im fernen Osten fertigen, sondern arbeitet in der Schweiz mit zuverlässigen Dienstleistern zusammen. Man will bei der MSR Electronics GmbH nämlich seinen Fertigungs-Dienstleister relativ nahe bei sich haben, um auch auf ungewöhnliche und sehr spezielle Anwender-Anforderungen rasch eingehen zu können. Wendelin K. Egli, dipl. El. Ing. HTL, ist Geschäftsführer der MSR GmbH und legt grossen Wert auf ständige Weiterentwicklung der MSR MiniaturDatenlogger. Insgesamt sind diese Randbedingungen charakteristisch für einen Nischenmarkt, und so ist sich das Unternehmen im Klaren, dass man sich in diesem Markt, der sehr viel mit kleinen Stückzahlen und variablem Produkt-Mix zu tun hat, letztlich auch nur mit praxisgerechter Innovation langfristig gut bewähren kann. Deshalb legt Geschäftsführer Wendelin Egli auch grossen Wert darauf, die neuesten messtechnischen Applikations-Trends in Verbindung mit der PC- und Sensor-Technik aufzugreifen und die daraus entstehenden Logger kompakt und sehr flexibel bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeiten zu halten. Die Innovationsfreudigkeit, die der Geschäftsführer anführt, zeigte sich zuletzt in der Entwicklung eines äusserst kleinen Funk-Datenloggers (MSR145WD), der nicht nur konventionell die eben genannten Umgebungs-Parameter (unterschiedlich je nach Typvariante) erfasst und speichert, sondern der auch mit Hilfe der Kurzstrecken-Funktechnologie Bluetooth Low Energy (BLE) nicht nur mit einem PC oder Smartphone kommunizieren und dort seine Messdaten darstellen kann, sondern der auch beispielsweise über das Smartphone (oder eine USB-Verbindung mit einem Rechner) seine Daten in eine eigens dafür eingerichtete «Cloud» liefern kann, wo sie dem Anwender weltweit via Netzzugang zur Verfügung stehen. Das Unternehmen hat dafür die «MSR SmartCloud» selbst eingerichtet und betreibt sie auch sorgfältig. Und zwar ohne externen Cloud-Anbieter, um jegliche Abhängigkeiten zu vermeiden und um spezifische Anwender-Wünsche, beispielsweise nach spezieller Verschlüsselung, rasch einprogrammieren zu können.

Vorausdenken: Aktuelle Anwendungen mit Funk

Ganz aktuelle Entwicklungen in dem Unternehmen sind Datenlogger mit Funk-Sensoren. Diese Logger nennen sich MSR385WD und arbeiten im lizenzfreien 868-MHz-ISM-Band. Mittels Mini-Sendemodulen ermöglichen sie dem Anwender, Temperatur-, Feuchte- und Druckwerte über lange Zeiträume selbst bei hohen Betriebstemperaturen von bis zu 125 °C permanent aufzuzeichnen. Die Mini-Sendemodule senden dabei die Messwerte über eine Distanz von bis zu 500 m an den Datenlogger, welcher Daten von bis zu zehn Sendemodulen empfangen und speichern kann – ideal für Versuche oder Nahbereichs-Logistik. Die Spannungsversorgung der Sendemodule erfolgt – je nach gewähltem Gehäuse-Typ – mittels wieder-aufladbarem Li-Po-Akku 260 mAh oder einer 900 mAh, Li-SOCl2-Batterie. Ein optimiertes Power-Management sorgt dafür, dass die Energieversorgung der Sendemodule je nach Häufigkeit der Messungen und Funkübertragungen für bis zu fünf Jahre gewährleistet wird.

Künftig soll es auch den für Transportüberwachungen sehr beliebte Typ MSR165 mit GPS-Positionsdaten-Aufzeichnung geben – und noch weitere Innovationen: Man denkt bei MSR Electronics z.B. an die Nutzung des Mobilfunks, um die Daten auch über grössere Distanzen hinweg drahtlos zu übertragen. Deutlich hat man nämlich in der letzten Zeit festgestellt, dass sehr viele Anwender unbedingt die Logger-Daten in einer Cloud ablegen möchten, denn so haben sie permanenten und weltweiten Zugriff auf die jeweils mit den Logger überwachten Güter oder Anlagen. Die Mobilfunk-Datenübertragung bietet sich hier natürlich an, um einen weiteren Kommunikations-Kanal in die Cloud hinein zu schaffen.

Anwendungen ausserhalb der Transportüberwachung

Vielfältige Applikationsmöglichkeiten ergeben sich für diese kleinen Datenlogger nicht nur in der Transportgüter- Überwachung, sondern auch in der allgemeinen physikalischen Messtechnik und der Qualitätssicherung. Beispielsweise kann man durch Vibrationsüberwachung an Maschinen rechtzeitig drohende Lagerschäden aufdecken (vorbeugende Wartung), man kann mechanische Belastungsmessungen anhand von Vibrationserfassung realisieren, mechanische Resonanzen ermitteln, in Prüffeldern Langzeit-Temperaturuntersuchungen vornehmen, Fahrkomfort-Messungen an Schienen- und Strassenfahrzeugen durchführen und Temperatur-/Feuchte-Dauerüberwachungen an wertvollen Kunstgegenständen im Museum zu Beweiszwecken vornehmen. Auch Kraft- und Druckmessungen an medizinischen Untersuchungs- sowie Gesundheits- und Fitnessgeräten wurden bereits realisiert.

Spektakulär zeigen sich auch die Anwendungen zur Vibrationsmessung durch MSR Datenlogger am amerikanischen Raumfrachter «Cygnus». Der unbemannte Raumfrachter der Firma Orbital Science bringt für die US-Raumfahrtbehörde NASA Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS. Die Datenlogger von MSR waren inzwischen schon drei Mal (inkl. Testmission) für die Orbital im Einsatz, stets zur Aufzeichnung von Transportbelastungen im Frachtraum. Die im Oktober letzten Jahres im Schweizer Fernsehen SRF porträtierte dritte Cygnus-Mission – Orb3 – verlief für Orbital leider nicht erfolgreich, da die Antares-Rakete einige Sekunden nach dem Start explodierte. Doch immerhin kommt es für die MSR Electronics GmbH einem ehrenden «Ritterschlag» gleich, dass ihr Produkt von der US-Raumfahrtbehörde ausgewählt wurde.

Unabhängig sein – Pluspunkt für künftige Innovationen

Wendelin Egli zieht als Fazit zum spannenden und erfolgreichen Leben seines Unternehmens in der High-Tech-Nische: «Wir haben unsere Strategie nie verlassen, unsere eigenen Wege zu gehen, sowohl was die Innovation betrifft als auch unsere wirtschaftlichen Perspektiven. Die eigenen Wege zu gehen heisst, dass man positive Erfahrungen macht, dass man natürlich auch hin und wieder Lehrgeld zahlen muss. Doch selbst das zahlt sich aus», ist sich der Geschäftsführer absolut sicher, «das alles zeigt, dass wir eigenständig sind, und diese Eigenständigkeit lässt uns frei sein für die künftigen Innovationen.»

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Beschleunigungssensoren messen Sitzaktivität auf dynamischen Bürostühlen
Transport fragiler Gemälde – Entwicklung neuer Verfahren für die effiziente Schock- und Vibrationsdämpfung

Transport fragiler Gemälde – Entwicklung neuer Verfahren für die effiziente Schock- und Vibrationsdämpfung

Einsatz von MSR165 Datenloggern mit Beschleunigungssensoren in KTI-Forschungsprojekt

Autoren: Cornelius Palmbach, Nathalie Bäschlin, Matthias Läuchli, Marcel Ryser und Anita Hoess, Berner Fachhochschule BFH / Hochschule der Künste Bern HKB, Schweiz

Bereits im Mai 2012 wurde der Einsatz von MSR165 Datenloggern im Rahmen des KTI-Forschungsprojektes Risikoabschätzung für Schock- und Vibrationsimmissionen mit neuen Präventionsstrategien beim Transport fragiler Gemälde vorgestellt. Die dabei erzielten Forschungsergebnisse lieferten umfassende neue Erkenntnisse zur verbesserten Risikoabschätzung und zu den Problemen bestehender Transportverpackungen. Darauf aufbauend werden nun in einem Nachfolgeprojekt Konzepte für einen optimierten Vibrationsschutz beim Transport fragiler Gemälde entwickelt.

Das interdisziplinäre Forschungsteam setzt sich aus Fachleuten des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung KuR an der Berner Fachhochschule BFH / Hochschule der Künste Bern HKB und des Instituts für mechatronische Systeme ifms an der BFH-TI in Burgdorf (CH) zusammen. Unterstützt wird das Projekt von vier Wirtschaftspartnern: Einer Schweizerischen Versicherungsgesellschaft sowie den drei wichtigsten Schweizer Kunsttransportfirmen. Fachleute aus verschiedenen Schweizer Museen begleiten das Projekt als Praxispartner.

Vergleichende Messungen zur Bewertung aktueller und neu entwickelter Transportverpackungen

Die Art des Gemäldes, der Transportweg und der Transportmodus bestimmen die Art der Verpackung. Vom einfachen Einhüllen in Luftpolsterfolie bis zur aufwändigen Doppelklimaschutzkiste werden in der Praxis zahllose Methoden und Materialkombinationen angewendet, um sowohl die Schockereignisse als auch die kontinuierlich einwirkenden Vibrationen während eines Gemäldetransports zu reduzieren. Bereits im Vorgängerprojekt konnte aufgezeigt werden, dass diese Verpackungen teilweise nur unzureichend dämpfen resp. dass es sogar zu einer Verstärkung der Immissionen kommen kann.

Klimakiste mit an der Schmalseite montiertem MSR165 Datenlogger. Bildquelle: Berner Fachhochschule / Hochschule der Künste Bern Im Rahmen des laufenden Forschungsprojektes wurden daher mit einer elektrodynamischen Schwingprüfanlage, einem sogenannten Shaker, zahlreiche verschiedene Polstermaterialien auf ihr Dämpfungsvermögen gegenüber Vibrationen getestet. Um auch das Verhalten bei Schocks beurteilen zu können, wurden zusätzlich Falltests durchgeführt. Aufbauend auf den dabei gewonnenen Erkenntnissen wurden von den Wirtschaftspartnern (Transporteure) verschiedene Prototypen mit überarbeiteten Dämpfungssystemen entwickelt.

Um deren Dämpfungsvermögen unter realen Bedingungen bewerten und mit den bestehenden, bisher verwendeten Verpackungssystemen vergleichen zu können, wurden mehrere Testfahrten mit luftgefederten Lkws durchgeführt. Dabei befanden sich auf jedem Lkw gleichzeitig vier identische Testgemälde, die jeweils unterschiedlich verpackt waren. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass jede Verpackung während der Fahrt über Landstrassen, Autobahnen und im Stadtverkehr annähernd den gleichen Belastungen ausgesetzt wird. Um zu untersuchen, wie gut die verschiedenen Verpackungssysteme die von den Lkws erzeugten Erschütterungen dämpfen, wurden sowohl an den Testgemälden als auch aussen an den Verpackungen sowie auf der Ladefläche der Lkws MSR165 Datenlogger der MSR Electronics GmbH befestigt. Insgesamt waren 13 MSR Logger mit integriertem 3-Achsen-Beschleunigungssensor sowie Feuchtesensoren im Einsatz.

Situation auf einem der Lkws: Auch am Boden und an den Wänden wurden mehrere MSR165 Datenlogger befestigt, um die auf die Kisten einwirkenden Transportbelastungen aufzuzeichnen. Bildquelle: Berner Fachhochschule / Hochschule der Künste Bern Die Datenlogger waren so programmiert, dass die Aufzeichnung (Messrate 1600Hz, kontinuierlich ohne Schwellwerte) zu einer zuvor programmierten Uhrzeit automatisch gestartet und wieder gestoppt wird. Die Messdaten wurden anschliessend mit Hilfe der Software MATLAB ausgewertet. Um das Dämpfungsvermögen der verschiedenen Verpackungen beurteilen zu können, wurde das Übertragungsverhalten der Erschütterungen vom Lkw resp. von den Verpackungen zu den Testgemälden bestimmt. Dazu wurden die Maximalwerte, die RMS-Level (quadratischer Mittelwert) und die dominanten Frequenzen ermittelt und miteinander verglichen. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Vor- und Nachteile der verschiedenen Verpackungsmethoden für Kunsttransporte liefern und Ansatzpunkte für weitere Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen.

Die Fortschritte des Forschungsprojektes können Sie auf folgender Website weiter verfolgen:
www.gemaeldetransport.ch

Die Wissenschaftssendung „nano“ des Fernsehprogrammes „3sat“ hatte am 8.10. um 18.30 Uhr in dem Beitrag „Das Bild in der Box“ über das KTI-Projekt berichtet.

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Kunsthistorisches Museum Wien: Messen von Bewegungen und Erschütterungen an Holztafelbildern

Kunsthistorisches Museum Wien: Messen von Bewegungen und Erschütterungen an Holztafelbildern

MSR255 Datenlogger im Einsatz für das Kunsthistorische Museum, Wien

Autorin: Mag. Ingrid Hopfner, Restauratorin, Kunsthistorisches Museum, Wien

Während des 19. Jahrhunderts wurden viele Holztafelbilder des Kunsthistorischen Museums, Wien, im damaligen Aufstellungsort, dem Oberen Belvedere, gedünnt und parkettiert. Diese empfindlichen Gemälde benötigen nach Abnahme der Parkettierung (sog. Holzrost) eine Stabilisierung. Sie werden im Kunsthistorischen Museum mit Stützkonstruktionen versehen. Im Rahmen einer Forschungsarbeit werden MSR Datenlogger eingesetzt, um die unterschiedlichen Stützkonstruktionen zu prüfen und zu optimieren sowie die Transportverpackung der Kunstwerke auf ihre Dämpfungsfähigkeit zu analysieren.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Gemälde des Kunsthistorischen Museums im Oberen Belvedere, das ursprünglich Prinz Eugen`s Sommerschloss war, präsentiert. In den Jahren 1826-1833 nahm man an vielen wichtigen Gemälden umfassende Parkettiermassnahmen vor. Auf Grund einer wissenschaftlichen Fehlmeinung, glaubte man, Bewegungen an Holztafelbildern durch Dünnung und mit einem Parkett (sog. „Holzrost“) ausschliessen zu können. Durch die Dünnung wurden die Bildträger von grossen Tafelbildern mit einer Holzstärke von 35 mm auf ca. 12 mm und kleinere Tafelbilder von 13 mm auf ca. 5 mm reduziert. Diese Massnahmen erfolgten einerseits, um das Gewicht des originalen Holzträgers zu verringern und anderseits, um die gewölbten Bildträger zu begradigen sowie klimabedingte Bewegung zu verhindern. Diese Meinung war leider falsch und mit fatalen Folgen für die gedünnten Tafelbilder verbunden. Schäden wie Risse, Deformationen (sogenannter „Waschbretteffekt“) und Malschichthochstellungen waren und sind heute noch die Folgen dieser historischen Massnahmen.

Stützkonstruktionen für gedünnte Tafelbilder

Um die Folgeschäden der Tafelbildern durch die früheren Parkettiermassnahmen zu minimieren, wurden in den vergangenen Jahren Stützkonstruktionen für geschwächte Tafelbilder, welche nach der Parkettabnahme eine Stabilisierung benötigen, entwickelt. Durch konsequente Weiterentwicklung gelang es, diese Konstruktionen von Fall zu Fall zu optimieren. Die Stützkonstruktionen, welche aus äusserst stabilem Material gefertigt sind, dürfen das Tafelbild in keiner Form beeinträchtigen oder auf den Bildträger Druck ausüben. Gleichzeitig müssen sie flexibel sein, um Holzbewegungen, welche durch Klimaschwankungen verursacht werden, zu erlauben. Die wichtigsten Vorgaben bei der Entwicklung von neuen Stützkonstruktionen für das Kunsthistorische Museum Wien waren auch die Reversibilität sowie eine geringe Tiefe der Konstruktion, denn die geschädigten Tafelbilder sollten in einer sogenannten „integrierten Klimavitrine“ (Zierrahmen mit vorderer Verglasung und hinterer transparenter Acrylglasabdeckung), präsentiert werden.

Mobiles Datenerfassungssystem „Smart Monitoring System“

Um die genannten Anforderungen für Stützkonstruktionen des Kunsthistorischen Museums Wien zu erfüllen, wurde von Frau Hopfner, in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Käferhaus GmbH, Wien, ein miniaturisiertes Messdatenerfassungssystem (Smart Monitoring System, SMS), welches unabhängig vom Stromnetz funktioniert, entwickelt. Das System, das aus einem Laser für die Bewegungserfassung direkt am Bildträger sowie einem Drucksensor, der in direktem Kontakt mit dem Bildträger steht und dem MSR255 Datenlogger besteht, wird in der integrierten Klimavitrine montiert. Durch das Smart Monitoring System werden Daten zu folgenden Messgrössen geloggt: Bewegung des Bildträgers als Folge von klimatischen Veränderungen und Manipulationen, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Licht und Beschleunigung. Dabei kann der MSR Datenlogger T, r. F., Lux und Beschleunigung selbst messen und Bewegung und Druck werden durch externe Miniatursensoren geloggt. Aufgrund der gesammelten Daten gelang es dem Forschungsteam, die Stützkonstruktionen für wertvolle, gedünnte Tafelbilder zu beurteilen und weiter zu optimieren. Die gesammelten Daten gaben ebenso Aufschluss über die Auswirkung von mechanischen Belastungen, die im Verlauf eines Transports und Manipulationen auftreten können.

Welche mechanischen Belastungen entstehen im Verlauf eines Kunsttransportes?

Zusätzlich zum „Klimamonitoring“ im Ausstellungsbetrieb lassen sich mit dem Smart Monitoring System Daten erfassen, welche während des „handlings“ bzw. des Transportes eines Bildes relevant sind. Welchen Belastungen wie Stösse, Erschütterungen, Druck, Feuchte und Temperaturschwankungen ist ein Tafelbild während Transport, Lagerung und Hängung ausgesetzt und wird die Verpackung des Kunstwerkes allenfalls von unbefugten Personen unerlaubt geöffnet?

In standardisierten Versuchen wurde von dem Messteam jene Transportkiste für wertvolle Gemälde messtechnisch untersucht, welche die besten Absorptionsfähigkeiten beim Transport wertvoller Bilder mit einem definierten Gewicht hat.

Zu Testzwecken wurde dabei ein „Dummy-Tafelbild“ mit einem MSR255 Datenlogger ausgestattet und in der Transportkiste nach Schloss Ambras gebracht. Der Logger von MSR Electronics GmbH ist mit hochpräzisen Temperatur-, Feuchte-, Druck-, Licht- und 3-Achsenbeschleunigungssensor und einer Speicherkapazität von 2 Millionen Messwerten ausgestattet. Die mit dem MSR255 gesammelten Daten gaben Aufschluss über die Auswirkungen von mechanischen Belastungen, welche im Verlauf eines Transports auftreten können. Als Nebeneffekt dieser Forschungsarbeit konnte überprüft werden, ob die von der Transportfirma propagierte Schutzwirkung der verwendeten Transportkiste in der Realität gegeben ist.

In einer weiteren Testreihe wurden zudem vier Klimakisten mit unterschiedlichen Dämpfungsmaterialien und zwei Varianten von Schaumstoffecken getestet. Ein Dummy wurde mit den entsprechenden Sensoren und dem MSR255 Logger bestückt und verpackt. Es folgte eine genau definierte Abfolge von Manipulationsschritten mit Bewegungen, Stössen und Fallbelastungen, wie sie bei Transporten vorkommen können. Weiterhin wurden der Einfluss und der Verzögerungsfaktor bei Wärmeeinwirkung von aussen dokumentiert. Über einen integrierten Lichtsensor konnte das unerlaubte Öffnen der Transportkiste nachgewiesen werden. Der Beschleunigungssensor dokumentierte alle Bewegungen der Transportkiste, also auch jene, die unerwünscht waren und nicht fachgerecht ausgeführt wurden.

Im Verlauf des Forschungsprojekts des Kunsthistorischen Museums wurden damit realitätsnahe Werte von unterschiedlichen Parametern gesammelt, welche die Tafelbilder während eines Transports negativ beeinflussen können.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter folgendem Link:

Messen von Bewegungen, Vibrationen und Erschütterungen an Holztafelbildern – I. Hopfner, KHM, Wien

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